Freitag, 17. Februar 2012

Über die Bewertung eines Krafttieres

Wenn Sie sich dieses friedliche Bild anschauen, wissen Sie dann auch sofort um die wilde ungezügelte Kraft, Ungezähmtheit und Freiheit eines Zebras?!

In vielen Kursen, ob als Teilnehmerin oder als Seminarleiterin, ist mir ein Bewerten der Krafttiere begegnet. Gewisse Tiere tauchen in gewissen Kontexten sehr häufig auf und werden ebenfalls recht häufig fast als eine Art "Beweisstück B" gewertet. Daneben fühlen sich manche Menschen mit "eher normalen, kleinen Tieren" dann nahezu minderwertig. Warum nur ist das so?! Auch das kleinste, unscheinbarste Tier hält eine Kraft und Botschaft für uns bereit.
Es gibt Insekten, die das Hundertfache ihres Körpergewichtes tragen können und die dazu noch in hochentwickelten Gemeinschaftsgefügen leben. Das Fell eines Maulwurfs besteht aus fettigen Haaren, er ist klein und blind – hat aber auch einen unglaublichen Sinn für Raum und Zeit, schont seine Kräfte in perfekter Work-Life-Balance, macht die Erde zu fruchtbarem Boden (Umgang mit Materiellem = steht für einen guten Geschäftssinn) und bringt Mut und Tatkraft. Eine Gans ist oft unbeliebt, weil viele Menschen damit eine „dumme Gans“ assoziieren – doch sie steht für einen sehr ausgeprägten Gemeinschaftssinn, hilft „falsche Freunde“ oder seltsame Bindungen innerhalb der Sippe zu erkennen, leistet hingebungsvoll einen Beitrag zur Gemeinschaft und ist ganz und gar treu. „Falsche Schlangen“ bringen u.a. vitale Lebensenergie und Transformation, indem sie uns lehren unsere Haut/die Vergangenheit abzustreifen und neu zu beginnen. Manches ist also durch Aberglauben oder Volksmund negativ behaftet, anderes in unserem ureigenen Empfinden oder Weltbild. Dieses Weltbild lässt sich durch Offenheit, Annahme und authentische Suche erweitern. Nicht nur der Adler, der Bär und der Wolf sind schamanischen Praktiken oder Schamanentätigkeit zugeordnet, sondern auch das kleine neugierige Erdmännchen, welches ein höchstentwickelter Netzwerker ist und zudem stark sein Bewusstsein verändern und uns dadurch luzides Träumen, schamanische Trance und das Geheimnis des „Sterbens ohne Tod“ lehren kann. Es wäre doch zu schade, wenn uns durch Voreingenommenheit und eigenen Willen diese wichtigen Kräfte nicht zuteil werden würden, oder?!          )*
Jedes Tier hat ganz spezielle Begabungen, Neigungen, Verhaltensweisen und auch Schattenseiten und leistet mit seinem puren Sein einen unschätzbaren Beitrag zum Gesamtgefüge NATUR. Stirbt ein Tier aus, so entsteht eine Disbalance im Ökosystem. Wie bei vielen anderen Gelegenheiten fällt manchmal erst dann auf, was nicht mehr da ist.

Bei einem meiner ersten Krafttier-Seminare vor einigen Jahren begegnete eine liebe Freundin von mir ihrem Krafttier, einer Krähe. Sie wollte zuerst nicht einmal sagen, was denn nun ihr Tier sei. Sie sagte bloß "Das mag ich überhaupt nicht." und eine große Ablehnung war spürbar, fast schon Ekel. Nach kurzer Zeit offenbarte sie es doch, nicht ohne den Zusatz "Das finde ich Sch****!". Auch das Lesen der Texte verschiedener Krafttier-Bücher half ihr nicht. Sie konnte dieses für sie dunkle Wesen einfach nicht annehmen und wusste auch nicht, was es mit ihr zu tun haben sollte.
3 Tage später rief sie mich völlig aufgewühlt an: "Du glaubst einfach nicht, was gestern Abend passiert ist! Ich hatte mein Auto unter einem Baum geparkt und als ich spätabends nach Hause fahren wollte, saß der ganze Baum voller schwarzer Vögel und meine Autoscheibe war komplett vollgesch***en!" Daraufhin sagte ich lachend: "Das ist wohl die Antwort darauf, dass du die Krähe sch**** findest." (Diese Worte wurden ganz bewusst im O-Ton belassen, auch wenn sich dieser höchst unspirituell lesen mag ;-) )Schuldbewusst lachte auch meine Freundin und versprach, sich den Texten mit einer neuen Offenheit zuzuwenden und VOR ALLEM das Tier noch einmal selbst zu befragen, was es mit ihr zu tun habe.

Warum bist (meinetwegen auch "ausgerechnet") du mein Krafttier?
Was hast du mir zu sagen?
Was kann ich von dir lernen?
Was kann ich FÜR DICH tun?

Wann immer Sie auf einer schamanischen Reise sind und sich Ihnen ein Bild zeigt, was sich vielleicht nicht gleich erschließt, zögern Sie nicht zu hinterfragen. Sollte das Tier nicht antworten, so können Sie auch fragen: "Wer kann mir die Antwort geben?"
Bleiben Sie stets offen und stellen Sie Ihre Fragen während der Reise - statt hinterher den Verstand und das Ego werkeln zu lassen.

Ein toter Löwe ist nicht so viel wert wie eine lebendige Mücke. 
Francois-Marie Voltaire (franz. Philosoph)
Selbst nach jahrelanger Praxistätigkeit und unzähligen Krafttierbegegnungen kann wohl kaum ein Mensch die Bedeutungen aller Tiere in allen Einzelheiten sofort wiedergeben. Und selbst wenn: nichts ist allgemeingültig, denn jedes Detail der Reise ist Teil der Antwort eines Reisenden. Letztendlich ist nichts wichtiger, als die individuelle Botschaft des Tieres an den Suchenden selbst (oder den Schamanisch Praktizierenden als Überbringer).
Wenn wir nicht bewerten, sondern wahren Kontakt herstellen und uns auf die Größere Weisheit außerhalb unserer Selbst einlassen, so erhalten wir eine lebendige Beziehung mit unserem Krafttier und können seine Kräfte in unserem Leben integrieren und damit wahrhaft lebendig zum Ausdruck bringen. Bei der Suche sollten wir zudem stets authentisch bleiben und keine „Wunschbilder herbeisehnen“, sondern uns erlauben oder uns trauen, das zu sehen, was ist. Es wird genau das Tier sein, das uns in unserer derzeitigen Lebenssituation bestmöglich unterstützt – auch, wenn es nicht immer das Lieblingstier ist.
In diesem Sinne wünsche ich allen viele Begegnungen mit lebendigen Mücken!

Wer mit uns auf eine Krafttier-Suche gehen möchte, kann dies gern im Rahmen einer gemütlichen Kleingruppe in unserer Landpraxis in der Stille in Bielefeld:
Mittwoch, 22.02.2012, 19:30 Uhr
Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich!

Alle weiteren Termine 2012:
21.3./18.4./16.5./13.6./11.7./8.8./5.9./14.11./12.12.
)* Dieser Text beschreibt anhand extrem knapper Beispiele und erhebt nicht den Anspruch einer vollständigen Krafttier-Beschreibung!