Freitag, 26. April 2013

Uralte schamanische Khomus-Tradition

Gestern durften wir im Rahmen der Klangkosmos Reihe im Theater Gütersloh Zeuge eines unglaublichen Konzerts werden... Auf der Bühe standen drei Frauen und drei Mikrophone, doch es erklangen Wölfe, Pferde, Uhus, Eulen, ein Kuckuck, Klänge, die nicht von dieser Welt zu sein schienen, Stürme, Wasserfälle und unglaublich durchdringende, berührende Stimmen - etwas Vergleichbares kenne ich nicht.

Das Ensemble Ayarkhaan belebt die uralte schamanische Khomus-Tradition in der größten sibirischen Region Jakutien wieder neu. Dazu haben die Musikerinnen Schamaninnen aufgesucht, um von ihnen Rituale zu lernen. Die Maultrommel (Khomus) wird in Sibirien als das weibliche Gegenstück zur Schamanentrommel betrachtet und zum Wahrsagen oder Herbeirufen der Geister genutzt - was auf dem Konzert sehr eindrucksvoll spürbar wurde. Die Khomus wurde vor über 3.000 Jahren erschaffen und ist somit einer der ältesten Klangerzeuger der Menschheit. Die Schmiede, die das Eisen zur Khomus formen, müssen nicht nur handwerkliches Geschick haben, sondern auch sensible Ohren und eine "schöne Seele". Wer dieses Instrument herstellt, darf nicht fluchen - denn dies würde sich im Klang verewigen, heißt es.

Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte versuchen, diese Frauen selbst zu erleben. Einen ersten Eindruck gibt es hier (nicht vergleichbar mit dem Original):


http://www.youtube.com/watch?v=gNoYD0X_b0Q

http://vimeo.com/31618889